Konzept Begegnungsenglisch
Zielsetzung
In erster Linie sollen Kinder durch den frühen Fremdsprachenbeginn ihre metasprachliche Kompetenz und ihre allgemeinen kommunikativen Fähigkeiten erhöhen. Bei differenzierterer Betrachtung wird jedoch auch ein Gewinn in den anderen Bildungsbereichen erzielt. Dies betrifft beispielsweise Grundlagen einer weltbürgerlichen, interkulturellen Bildung und die Nebeneffekte musischer und technischer Didaktik.
Im „Kinderhaus Am Hochwald“ wird allen Kindern die englische Sprache in Form eines Gruppen internen Angebotes nahegebracht. Auf Grundlage der „Immersionsmethode“ lernen die Kinder beiläufig eine zweite Sprache. An vier Tagen in der Woche habe die Kinder ein „englisches Gesicht“ als Ansprechpartner mit dem sie in die andere Sprachwelt eintauchen. Die Immersionsmethode gilt als erfolgreichste Lernmethode zum Erwerb von Sprachkenntnissen.
Nach dem allgemeinen Konzept der Integrativkindertageseinrichtung wird ein ganzheitlich erlebender Lehr- und Lernansatz verfolgt. Dies trifft selbstverständlich auch auf das konzeptionelle Element Begegnungsenglisch zu.
Durchführung
Die praktische Umsetzung ist folgendermaßen strukturiert:
In jeder Doppelgruppe wird durchgängig eine Muttersprachlerin oder eine langjährig spracherfahrene Lehrkraft für vier Stunden täglich an vier Tagen in der Woche eingesetzt. Die Schwerpunktgruppe innerhalb der Doppelgruppe wechselt 14-tägig. Die Englisch-Lehrkraft assistiert der Erzieherin in der Gruppe in allen pädagogischen und alltagspraktischen Belangen und wird so unmittelbar ins Gruppenleben integriert. Dabei spricht sie ausnahmslos Englisch. Zusätzlich bietet diese Fachkraft nach einer Kennenlernphase auch selbst spielerische oder musikalische Elemente in der Tagesstruktur an, welche dann in Englisch stattfinden.
Didaktik
Folgende didaktische Prinzipien kommen innerhalb des Angebots Begegnungsenglisch zur Anwendung:
Hören vor Sprechen
Der Grundsatz „Hören vor Sprechen“ gilt für den Spracherwerb generell. Hörverstehen ist Voraussetzung für richtiges Sprechen. Wesentliche Lexik- und Sprachstrukturelemente werden so vermittelt, vor allem aber ein Gefühl für die Sprache. Dies wiederum ist Grundlage für gute und authentische Aussprache.
Motivation und Anerkennung sowie emotionale Sicherheit
Eine gute Beziehung zwischen der sprachenvermittelnden Fachkraft und den Fremdsprache lernenden Kindern ist notwendig, damit emotionale und praktische Bedürfnisse der Kinder auch über Sprachbarrieren hinweg befriedigt werden können.
Verstehen durch Bewegung
Neuropsychologische Befunde belegen den engen Zusammenhang zwischen Bewegung und Sprache. Gerade im Kindesalter ist diese Verknüpfung methodisch unverfänglich, hochwirksam und erzielt zudem positive Nebeneffekte. Praktisch werden hier altersgerechte, spielerische Methoden wie Aktionslieder, Fingerspiele und Rollenspiele eingesetzt.
Lernen in Zusammenhängen
Zweisprachige Bildungsangebote ermöglichen Erfolgserlebnisse indem beispielsweise an bereits bekannte Inhalte angeknüpft oder ein erfolgreicher Transfer ermöglicht wird. Die darauf aufbauende selbstständige Bedeutungserschließung fördert den Aufbau eines positiven Sprachlernkonzeptes.
Kein Sprechzwang
Besonders zu Beginn des Zweitsprachenerwerbsprozesses wird von einer Phase ausgegangen, die ausschließlich rezeptiv und nicht produktiv ist. Deshalb sollen Kinder nicht zum Sprechen gezwungen werden.
Multisensorisches Lernen
Durch multisensorische Aktivierung des Gehirns werden die Merkfähigkeit, die Konzentration sowie das langfristige Behalten erhöht. Da jedes Kind über andere Sinneskanäle lernt, bewährt sich der kombinierte Einsatz von visuellen, akustischen, kognitiven, kommunikativen und manuellen Methoden des Englischlernens.